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Die E-Commerce-Landschaft ist einem stetigen Wandel unterworfen und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, innovative Lösungen zu finden, die den aktuellen Anforderungen optimal gerecht werden. In diesem Blog-Beitrag werfe ich einen detaillierten Blick auf die SAP Commerce Cloud als E-Commerce-Lösung und beleuchte die Vorteile gegenüber einer On-Premise-Lösung oder traditionellen Softwarearchitekturen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die sogenannte MACH-Architektur. MACH ist eine Abkürzung und steht für:

Microservices

  • Aufteilung von Anwendungen in kleine, eigenständige Teile (Microservices)
  • Jeder Teil erledigt eine spezielle Aufgabe
  • Ermöglicht einfache Skalierung und Anpassung
  • Jeder Microservice kann unabhängig entwickelt und aktualisiert werden

API-first

  • APIs dienen als Schnittstellen für die Kommunikation zwischen Diensten
  • Fokus auf klare und konsistente API-Definitionen
  • Ermöglicht die Integration mit anderen Anwendungen und Diensten

Cloud-native

  • Ausrichtung der Anwendungsentwicklung auf Cloud-Plattformen
  • Nutzt Cloud-Ressourcen für Flexibilität und Skalierbarkeit
  • Automatisiert Prozesse für reibungslose Skalierung und Wartung

Headless

  • Trennung von Backend-Logik und Benutzeroberfläche
  • Unabhängige Entwicklung von Frontend und Backend
  • Flexibilität in der Auswahl von Frontend-Technologien
  • Unterstützung von Omnichannel-Ansätzen durch verschiedene Ausgabegerät

Eine Architektur, die auf Flexibilität, Skalierbarkeit und Agilität abzielt. Ob die SAP Commerce Cloud eine Lösung ist, die für euren individuellen Case Sinn macht, prüft adesso zunächst in einem Cloud-Readiness-Check. Lasst euch dazu von einem Praxisbeispiel aus unserem Kundenportfolio inspirieren.

Warum solltet ihr euch für diese Ansätze entscheiden?

Die Kombination von Headless Commerce und Composable Architecture bietet Unternehmen eine agile und flexible Grundlage für ihre E-Commerce-Plattformen. Diese Ansätze ermöglichen es, schnell auf sich ändernde Geschäftsanforderungen zu reagieren, innovative Nutzererlebnisse zu schaffen und Dienste von Drittanbietern effizient zu integrieren.

Monolithic vs. Headless: Eine Revolution im E-Commerce-Design

Herkömmliche E-Commerce-Systeme zeichnen sich oft durch eine enge Kopplung von Frontend und Backend aus. Mit Headless Commerce ändert sich dies. Die Idee hinter dieser Architektur ist einfach, aber mächtig - die Trennung von Frontend und Backend. Warum das? Hier sind einige Gründe:

Multichannel-Präsenz

Mit Headless Commerce können Unternehmen Inhalte über verschiedene Kanäle hinweg präsentieren. Ob auf Webseiten, mobilen Anwendungen oder sogar IoT-Geräten - die flexible Architektur ermöglicht eine nahtlose Anpassung an unterschiedliche Plattformen.

User Experience auf neuem Niveau

Die Entkopplung von Frontend und Backend eröffnet Entwicklerinnen und Entwicklern die Möglichkeit, innovative Benutzeroberflächen zu gestalten, die den neuesten Trends in Design und User Experience entsprechen. Die Anpassung an die spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Plattformen wird einfacher.

Unabhängige Updates

Frontend- und Backend-Systeme können unabhängig voneinander aktualisiert werden. Schnelle Iterationen und Updates sind möglich, ohne dass sich Änderungen im Frontend auf die Backend-Logik auswirken.

Einfache Integration von Drittanbietern

Die flexible Architektur erleichtert die Integration von Diensten und Tools von Drittanbietern, um zusätzliche Funktionen oder Dienste bereitzustellen.

Composable-Architektur: Die Bauklötze der Innovation

Composable-Architekturen ermöglichen eine flexible und zukunftssichere Nutzung einer E-Commerce-Plattform. Dabei wird eine Anwendung aus unabhängigen, zusammensetzbaren Modulen oder Services aufgebaut. Die Vorteile dieses Ansatzes sind vielfältig:

Modularer Aufbau

Die E-Commerce-Plattform wird in verschiedene Module oder Dienste unterteilt, die bestimmte Funktionen erfüllen. Jedes Modul ist unabhängig und kann separat entwickelt, aktualisiert oder ausgetauscht werden.

Agilität und Anpassbarkeit

Unternehmen können schnell auf veränderte Anforderungen reagieren. Neue Funktionen können hinzugefügt oder bestehende Module ausgetauscht werden, ohne das Gesamtsystem zu beeinträchtigen.

Optimale Nutzung von Drittdiensten

Die Composable-Architektur ermöglicht die effiziente Integration von Drittanbieterdiensten und APIs, um spezialisierte Funktionen bereitzustellen. SAP Commerce Cloud als Lösung für B2B & B2C

Die SAP Commerce Cloud ist ein umfassendes Shopsystem, das sich nahtlos in die gesamte Unternehmensinfrastruktur integrieren lässt. Die ehemalige E-Commerce-Software Hybris ermöglicht heute als Cloud-native und API-basierte Lösung erfolgreichen Omnichannel-Commerce und bietet übergreifend integrierte Funktionen für die Abwicklung unterschiedlicher Geschäftsprozesse. Dabei eignet sich die SAP Commerce Cloud sowohl für B2B- als auch für B2C-Anforderungen. Darüber hinaus ist die SAP Commerce Cloud speziell auf die besonderen Anforderungen von B2B-Geschäftsmodellen ausgerichtet. Doch wie genau kann das B2B-Geschäft von der SAP Commerce Cloud profitieren?

Standardintegration

Durch die Möglichkeit der Standardintegration in die bestehende SAP-Landschaft des Kunden wird eine nahtlose und umfassende Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten gewährleistet. Insbesondere die Anbindung an das bestehende ERP-System ist hilfreich, um beispielsweise aktuelle Preisänderungen berücksichtigen zu können. Durch das Zusammenspiel von SAP S/4HANA oder SAP ECC als ERP und den Modulen der SAP CX Suite lassen sich komplexe Unternehmensprozesse abdecken, deren Vorteile vielfältig sind. Vom Ticketing und Beschwerdemanagement über die Kommunikation mit der SAP Sales and Service Cloud bis hin zum Realtime Pricing und der individuellen Marketingansprache mit Emarsys. Durch die zentrale Anreicherung von Kundendaten mit der SAP Customer Data Platform und der SAP Customer Data Cloud wird eine 360-Grad-Sicht auf die Kundschaft ermöglicht. Die SAP-Integration erfolgt über die SAP Business Technology Platform (BTP). Dank des API-first-Ansatzes ist auch die Integration mit anderen Services problemlos möglich.

Systemverfügbarkeit & Komplexität

Die zuverlässige Verfügbarkeit der SAP Cloud Services gewährleistet einen unterbrechungsfreien Geschäftsbetrieb und eine optimale Performance auch in Spitzenzeiten. Mit einer Ausfallzeit von weniger als einem Prozent in diesem Jahr wird die SAP Commerce Cloud von den Kunden sehr gut angenommen. Das Datenmodell der SAP Commerce Cloud besticht durch seine Anpassbarkeit und Vorkonfiguration und wird so auch hochkomplexen Anforderungen gerecht. Das Shopsystem bewältigt problemlos eine hohe Anzahl gleichzeitiger Seitenaufrufe oder Bestellungen.

Produktvariantenkonfiguration und After Sales

Insbesondere in der Fertigungsindustrie ist ein weiterer Vorteil die Möglichkeit differenzierter Produktvarianten. Durch das Zusammenspiel von SAP Commerce Cloud und SAP S/4 HANA (ERP) können bei einer hohen Variantenvielfalt Konfigurationsmodelle extrahiert werden, die dem (End-)Kundinnen und -kunden in einer verständlichen Darstellung im Frontend ausgespielt werden. Der Nutzer erhält somit eine konfigurationsgetreue Darstellung und Führung durch den Kaufprozess. Mit der SAP Commerce Cloud können zusätzlich After Sales Prozesse abgedeckt werden. Durch die IoT-Integration über Sensoren können beispielsweise Defekte an Maschinen oder das Verschließen von Einzelteilen frühzeitig erkannt werden. Das System erkennt, um welches Produktteil es sich handelt und spielt der Kundin oder dem Kunden einen entsprechenden Kaufvorschlag aus, um das Problem schnell zu beheben oder gar nicht erst entstehen zu lassen. So können Ausfallzeiten vermieden werden.

Berechtigungs- und Budgetverwaltung

Die SAP Commerce Cloud bietet zusätzliche Funktionen wie Budgetvergabe und Accountmanagement. So können beispielsweise Regeln für Warenkörbe vergeben werden, wenn eine Produktbestellung besondere Anforderungen stellt. Die Berechtigungsverwaltung kann auf Basis einer Geschäftskundensegmentierung ( zum Beispiel nach Standort oder Umsatz ) erfolgen.

Theorie verstanden, aber wie sieht das in der Praxis aus?

Der folgende Use Case gibt euch einen Einblick in die Einführung und die Vorteile der SAP Commerce Cloud.

Ausgangsituation

Ein Unternehmen aus der Nahrungs- und Genussmittelbranche (FMCG) setzte in seiner bestehenden Systemlandschaft bereits eine On-Premise-ERP-Lösung von SAP ein. Im Projekt startete adesso mit einer ganzheitlichen Beratung - inklusive Handlungsempfehlungen zu den Themen Marketing Automation, Tracking, Kundenbindung und Personalisierung auf Basis eines Workshops. Um den Erfolg sicherzustellen, wurden SAP emarsys und die SAP Customer Data Cloud initial eingeführt. Bereits während der Implementierung wurde auch an eine B2B-Serviceplattform gedacht, so dass nach erfolgreicher Implementierung der zweite Teil des Projektes gestartet werden konnte.

Das rundum sorglos Paket: SAP Commerce Cloud

Mit der Einführung der SAP Commerce Cloud als Shop-Plattform wurde der nächste Projektbaustein gestartet. Der Use Case erforderte die zentrale Verwaltung mehrerer B2B-Shops auf einer Plattform. Ziel war es, unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und die operativen Prozesse zu optimieren. Mit der Multishop-Funktionalität der SAP Commerce Cloud konnten die entstandenen Anforderungen nahtlos und effizient umgesetzt werden. Dank der API-Technologie verlief die Kommunikation zwischen den einzelnen Shops reibungslos. Die skalierbare und hochperformante Cloud-Infrastruktur stellte sicher, dass Geschwindigkeit und Verfügbarkeit der Shops auch bei steigenden Anforderungen stets auf höchstem Niveau blieben. Darüber hinaus bietet die SAP Commerce Cloud nicht nur eine leistungsfähige Administrationsoberfläche, sondern ermöglicht auch die Integration von Microservices und Drittanwendungen. Als zusätzliche Verkaufschance und zur Unterstützung des Vertriebs sollten Geschäftskunden über die Shop-Oberfläche eigenständig Bestellungen aufgeben können. Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse und die Verbesserung der Kommunikation mit dem B2B-Kunden zeichneten sich als weitere Vorteile ab.

Der neue Auftritt sollte auch die Möglichkeit bieten, Produktinformationen und Werbung ansprechend zu platzieren. Die SAP Commerce Cloud erwies sich in diesem Fall als die richtige Lösung, da sie sich durch die Standardintegration hervorragend in die bestehende SAP-Systemlandschaft des Kunden integrieren ließ. Durch die reibungslose Kommunikation zwischen der SAP Commerce Cloud und dem SAP ERP des Kunden konnten Aufwand und Kosten der Integration gering gehalten werden. Das Projekt versprach daher eine gute Wartbarkeit und hohe Flexibilität. Zudem wurde die Fehleranfälligkeit auf ein Minimum reduziert. Die Composable-Architektur der SAP Commerce Cloud sorgt für eine Unterteilung in verschiedene Module oder Services, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen. Jedes dieser Module ist eigenständig und kann unabhängig entwickelt, aktualisiert oder ausgetauscht werden. Ein weiterer Vorteil dieser Architektur ist die schnelle Reaktionsfähigkeit.

Move2Cloud als Grundlage für den Erfolg eures E-Commerce mit SAP

Wer aktuell einen SAP-basierten Onlineshop on-premise betreibt, sollte jetzt aktiv werden und die Migration in die SAP Commerce Cloud planen und durchführen. SAP setzt im E-Commerce konsequent auf Cloud-Technologien und wird zukünftige Weiterentwicklungen von SAP Commerce ausschließlich in der Cloud zur Verfügung stellen. Das Ende der Mainstream-Wartung für dieses Release ist auf den 31. Mai 2024 festgelegt. Version 2205 ist die letzte Version, die für On-Premise-Installationen zum Download zur Verfügung steht. Nach dieser Version werden laut SAP zukünftige Innovationen ausschließlich für Cloud-Systeme bereitgestellt, weshalb ein frühzeitiges Handeln sinnvoll ist.

Als Kunde der SAP Commerce Cloud profitiert euer Unternehmen zukünftig von einer leistungsfähigen Infrastruktur mit exzellenter Skalierbarkeit der Performance, langfristigem Support und Innovationen sowie einer stetig wachsenden Verzahnung aller SAP-Module.

Mit adesso in die SAP Commerce Cloud migrieren

Damit der Wechsel reibungslos und erfolgreich verläuft, setzen wir bei adesso auf einen durchdachten und maßgeschneiderten Migrationsprozess. Unser Ziel ist es, euer System nicht nur auf den neuesten Stand zu bringen, sondern auch sicherzustellen, dass die neue Umgebung optimal auf Ihre Anforderungen abgestimmt ist.

Als SAP-Expert-Partner bietet adesso mit seiner langjährigen Erfahrung das notwendige Know-how, das Unternehmen auf ihrem individuellen Weg in die Cloud benötigen: von der ersten Analyse bis hin zur Datenmigration und dem anschließenden Betrieb. Entdeckt die Vorteile unseres Cloud Readiness Checks für die SAP Commerce Cloud! Durch eine gründliche Analyse der aktuellen IT-Infrastruktur helfen wir euch, die optimale Cloud-Strategie zu entwickeln. Profitiert von höherer Skalierbarkeit, verbesserten Sicherheitsstandards und agileren Geschäftsprozessen. Unser maßgeschneiderter Ansatz minimiert Risiken, maximiert die Effizienz und ebnet den Weg für eine reibungslose digitale Transformation. Startet jetzt und sichert euch den Schlüssel zu einer zukunftssicheren und nachhaltigen Unternehmenslandschaft.

Bild Kim Wesche

Autorin Kim Wesche

Als Business Developer im Bereich Digital Experience bei adesso unterstützt Kim Kunden branchenunabhängig beim optimalen Einsatz der Module aus der SAP Customer Experience Suite. Der Fokus liegt dabei auf einer professionellen und überzeugenden Lösungsdefinition.

Kategorie:

Methodik

Schlagwörter:

SAP

Cloud

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