hand im wasser

adesso Blog

Nachhaltigkeit ist ein langfristiger Weg, auch für einen Beratungs- und IT- Dienstleister wie adesso. Seit Anfang 2025 gibt es bei uns ein verstärktes Engagement im Bereich Umweltmanagement: mit klar definierten Rollen, mehr Zeit und Fokus.

Im Gespräch erzählen Matthias Joos, unser Head of Environmental Management und Lukas Schmitt, Deputy Head of Environmental Management, wie sie das Thema strategisch angehen, was sie bereits verändern konnten und warum es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern darum, glaubwürdig voranzukommen.

Warum wurde das Thema Umweltmanagement bei adesso Schweiz neu strukturiert?

Matthias: Letztes Jahr haben wir unser Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 aufgebaut und zur Zertifizierung gebracht. Dabei wurde die Rolle des Head of Environment Managements geschaffen, der für das Umweltmanagementsystem übergreifend zuständig ist. Nach Abschluss des Aufbau- und Zertifizierungsprojekts wurde die Rolle Anfang 2025 neu besetzt, um ihr bewusst dediziert Zeit und Fokus zu geben. Nachhaltigkeit ist heute kein Nebenthema mehr, weder in der Gesellschaft noch im Business. Damit wir unserer Verantwortung gerecht werden können, braucht es klare Strukturen, Zuständigkeiten und auch ein bisschen Freiraum zum Nachdenken und Gestalten. Unser Ziel war nie, alles perfekt zu machen, sondern strukturiert und wirksam voranzugehen. Dabei war uns klar: Wenn wir echte Wirkung erzielen wollen, müssen wir auch als adesso Schweiz unsere Arbeitsweise grundlegend überdenken.

Was hat sich seitdem konkret verändert?

Lukas: Wie Matthias gerade erwähnt hat, haben wir vor allem begonnen, unsere Arbeitsweise grundlegend zu hinterfragen. Es gab bei uns immer wieder gute Ideen und Initiativen, aber sie waren oft nicht miteinander verbunden. Jetzt versuchen wir, das Ganze strategisch aufzustellen. Wir haben mehr Klarheit darüber, welche Themen wir wann anpacken, welche Abhängigkeiten es gibt und wie wir Ressourcen gezielt einsetzen können.

Ein grosser Fortschritt ist die bessere interne Abstimmung, auch mit unserer Muttergesellschaft adesso SE. Nachhaltigkeit betrifft fast alle Bereiche im Unternehmen. Wir sind im Moment dabei, diese Perspektiven zusammenzubringen, um das Thema nicht nur punktuell, sondern ganzheitlich in unsere Prozesse einzubetten. Wir sind da noch auf dem Weg. Nicht alles läuft reibungslos, aber gerade darin liegt oft die Chance, wirklich dazuzulernen. Aber wir spüren, wie viel mehr möglich ist, wenn Nachhaltigkeit wirklich als Querschnittsthema verstanden und ernsthaft betrieben wird. Und genau da kommen strukturierte Meilensteine ins Spiel.

Gab es einen Moment, der für euch besonders wichtig war auf diesem Weg?

Matthias: Ein wesentlicher Schritt war für uns die Zertifizierung unseres aufgebauten Umweltmanagementsystems nach ISO 14001, die wir letztes Jahr erreicht haben. Das war mehr als nur ein formaler Meilenstein, es war der Moment, in dem wir unsere bisherigen Bemühungen schwarz auf weiss bestätigt bekommen haben. Die Zertifizierung zeigt, dass wir ein funktionierendes Umweltmanagementsystem aufgebaut haben, mit klaren Zielen, Verantwortlichkeiten und überprüfbaren Prozessen. Das hat uns auch intern Rückenwind gegeben.

Lukas: Ja, die ISO-Zertifizierung hat vieles verändert, auch in der Wahrnehmung im Unternehmen. Plötzlich war klar: Das ist kein Nischenthema mehr. Sondern Teil unseres integrierten Managementsystems. Der jährliche Aufrechterhaltungsaudit und die alle drei Jahre anstehende Rezertifizierung bringen eine gesunde Disziplin mit und erinnern uns daran, dass Nachhaltigkeit kein Projekt mit Enddatum ist. Das gibt dem Thema Gewicht, nach innen wie nach aussen. Doch Zertifizierungen allein reichen nicht, entscheidend ist, was sich im Arbeitsalltag verändert.

Worauf legt ihr aktuell in eurer Rolle als Head of Environmental Management den Fokus?

Lukas:Unser Fokus liegt derzeit auf drei zentralen Bereichen. Erstens geht es darum, unsere Fortschritte besser zu dokumentieren, nicht nur im Sinne der Compliance, sondern auch, um intern zu lernen und extern transparent zu bleiben. Zweitens arbeiten wir daran, Nachhaltigkeit systematisch in unsere operativen Abläufe zu integrieren. Es geht darum, sie im Alltag der Teams spürbar zu machen, zum Beispiel bei der Abwicklung von Kundenprojekten, dem Erbringen von Managed Services, der Eventplanung, in den Mobilitätsrichtlinien oder in der Beschaffung. Drittens wollen wir Nachhaltigkeit in unserer Unternehmenskultur verankern. Sie soll nicht beim Umweltmanagement enden, sondern von allen mitgetragen und gelebt werden.

Parallel dazu setzen wir viele konkrete Massnahmen um. Wir erfassen den Energieverbrauch an unseren Standorten, fördern klimafreundliche Arbeitswege und engagieren uns auch gesellschaftlich. Besonders hervorzuheben ist hier unser Engagement mit OceanCare, einem Herzensprojekt unserer Geschäftsleitung. Es geht dabei nicht nur um klassische Spenden, sondern um aktives Einbinden. Zum Beispiel können Mitarbeitende den Wert ihres Geburtstagsgeschenks spenden.

Was motiviert euch persönlich?

Matthias: Mich motiviert vor allem die Idee, dass wir als Unternehmen wirklich etwas bewegen können, wenn wir das Thema ernst nehmen und nicht nur als Pflicht behandeln. Es ist leicht, über Nachhaltigkeit zu sprechen, aber es ist etwas ganz anderes, daraus konkrete Schritte zu machen. Ich will, dass wir als Team zeigen: Wir versuchen, es besser zu machen. Nicht perfekt, aber bewusst und mit Überzeugung. Ich sehe meine Rolle auch darin, anderen Mut zu machen, sich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen, ganz ohne moralischen Druck.

Lukas:Für mich ist Nachhaltigkeit dann glaubwürdig, wenn sie im Alltag ankommt. Ich finde es motivierend, wenn Kolleg:innen plötzlich Ideen bringen, die aus ihrem Bereich kommen, weil sie merken: Das Thema gehört auch zu mir. Es geht nicht darum, mit dem Zeigefinger vorwurfsvoll auf andere zu zeigen, sondern mit Möglichkeiten zu arbeiten. Wenn wir diesen Raum schaffen zum Mitmachen, Mitdenken und Mitverändern, dann entsteht echte Kultur. Und das ist für mich das stärkste Zeichen von Fortschritt. Diese Kultur prägt auch unseren Umgang mit Kund:innen.

Welchen Mehrwert ziehen eure Kund:innen aus eurem Engagement im Umweltmanagement?

Matthias: Viele unserer Kund:innen stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie wir. Neue gesetzliche Vorgaben, ESG-Reporting oder der Aufbau einer glaubwürdigen Klimastrategie. Und sie erwarten zu Recht, dass auch ihre Partner Verantwortung übernehmen. Genau deshalb arbeiten wir mit unseren Kund:innenoft am selben Ziel. Denn wir wollen bis spätestens 2030 klimaneutral sein, das schafft eine gemeinsame Grundlage und stärkt das gegenseitige Verständnis. Diese inhaltliche Nähe ist ein echter Mehrwert. Unsere Erfahrungen, Lösungsansätze und auch unsere Lernkurve sind oft direkt übertragbar. Wir wollen diesen Weg gemeinsam gestalten als verlässlicher, zukunftsorientierter Partner auf Augenhöhe.

Lukas: Ein zentraler Bestandteil unseres Ansatzes ist die Twin Transformation, also die gleichzeitige Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Wir sind überzeugt: Die Herausforderungen beider Bereiche lassen sich nicht getrennt denken.

Unsere Leistungen zielen genau darauf ab, pragmatisch, wirkungsvoll und mit Blick auf den konkreten Alltag unserer Kund:innen. Dazu gehören unter anderem der „Workshop in a Day“, in dem Unternehmen in nur einem Tag eine individuelle Nachhaltigkeits-Roadmap mit klarem Datenfokus erarbeiten, vom Zielbild bis zur konkreten Reportinglösung. Ein weiteres Beispiel ist ZeroC, unsere Plattform zur CO₂- und Energieoptimierung von Gebäuden. Sie kombiniert Wetter- und Verbrauchsdaten in Echtzeit, macht Einsparpotenziale sichtbar und hilft, die Energieeffizienz messbar zu steigern. Genauso wichtig ist unsere Arbeit zu Green IT & Green Code oder „AI meets Sustainability“. Wir zeigen auf, wie sich mit Technologie und Daten Nachhaltigkeit messbar machen lässt. Es geht darum, gemeinsam praktikable Wege zu finden.

Was sind eure nächsten Ziele?

Matthias:

Es steht der Aufrechterhaltungsaudit für unsere ISO 14001-Zertifizierung an, das ist für uns ein wichtiger Meilenstein, weil er nicht nur eine formale Anforderung ist, sondern auch unsere internen Strukturen stärkt. Gleichzeitig möchten wir unser EcoVadis-Rating verbessern. Auch das ist kein Selbstzweck, sondern ein wichtiger Spiegel: Wo stehen wir und was müssen wir besser machen? Langfristig ist unser Ziel klar: Klimaneutralität bis spätestens 2030.

Das ist ambitioniert und genau deshalb brauchen wir jetzt eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Wir arbeiten daran, Nachhaltigkeit stärker im Unternehmen zu verankern. Denn wir glauben: Wenn möglichst viele Mitarbeitende sich mit dem Thema identifizieren, dann wird es Teil unserer Identität und damit auch Teil unseres Erfolgs.

Fazit

Nachhaltigkeit bei adesso Schweiz ist ein Weg, kein Selbstläufer. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Haltung, Struktur und kontinuierlichen Fortschritt. Wir wollen zeigen, wie man Verantwortung mit Leben füllt und warum kleine Schritte in Summe grosse Wirkung entfalten können. Wir freuen uns auf den Austausch mit unseren Kund:innen, denn echte Nachhaltigkeit entsteht immer gemeinsam.

Bild Matthias Joos

Autor Matthias Joos

Matthias Joos ist Projektmanager und IT Consultant bei adesso Schweiz. Er hat ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften und ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner, PMP, sowie IREB-Requirements Engineer und ISTQB-Tester.

Bild Lukas Schmitt

Autor Lukas Schmitt

Lukas mit Background im Energie- und Umweltmanagement arbeitet bei adesso als Consultant im Bereich Utilities.

Kategorie:

Inside adesso

Schlagwörter:

Nachhaltigkeit