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Neue Cyber-Angriffe schaffen es fast täglich in die Schlagzeilen – von raffinierten Phishing-Kampagnen bis hin zu massiven Ransomware-Attacken. Die Bedrohungslage war noch nie so ernst wie heute. Sicherheitsfachleute sind sich einig: Angriffe lassen sich nie vollständig vermeiden, allerdings kommt es darauf an, wie gut sie erkannt werden und Abwehr erfolgt. Ihr fragt euch vielleicht: Ist meine Organisation ausreichend vorbereitet? Können wir Angriffe rechtzeitig entdecken und effektiv darauf reagieren? Und darüber hinaus: Wie stärken wir unsere Resilienz gegen Cyberbedrohungen, ohne an Agilität und Innovationskraft zu verlieren?

Dieser Blog-Beitrag zeigt, wie ein integrierter Sicherheitsansatz – gestützt durch Microsoft-Technologien – genau das ermöglicht.

Komplexe Bedrohungen rechtzeitig erkennen

Mit der digitalen Transformation hat sich die Angriffsfläche von Unternehmen stark erweitert. Cloud-Dienste, mobile Geräte und das Homeoffice gehören heute selbstverständlich dazu: Und genau das nutzen Cyber-Kriminelle aus.

Die IT-Landschaft wird immer komplexer, was frühzeitige Erkennung schwierig macht. Hinzu kommt: Viele Firmen setzen auf ein Sammelsurium isolierter Sicherheits-Tools. Jedes Tool überwacht nur einen Teilbereich – beispielsweise E-Mails, Endpoints, Netzwerk, Cloud Workloads – und die wirklich relevanten Warnsignale gehen im Rauschen unter. Diese Fragmentierung spielt Angreifenden in die Hände. Ransomware etwa bleibt eine der akutesten Gefahren: Kriminelle verschlüsseln dabei ganze Netzwerke und erpressen Lösegeld, was Betriebe lahmlegen kann.

In vielen Fällen bleiben Eindringlinge zudem viel zu lange unentdeckt in den Systemen. Eine aktuelle Studie nennt durchschnittlich 194 Tage bis zur Entdeckung eines Angriffs, plus weitere 64 Tage bis zu dessen Eindämmung. In dieser Zeit können Angreifende unbehelligt enorme Schäden anrichten. Die Devise lautet also: Je schneller ein Vorfall erkannt wird, desto geringer der Schaden. Es braucht einen Ansatz, der Warnsignale aus allen Bereichen zusammenführt und blitzschnell die richtigen Schlüsse zieht.

Integrierter Sicherheitsansatz: Von Erkennung und Reaktion zur Resilienz

Ein punktuelles Sicherheitsprodukt hier und da reicht längst nicht mehr aus. Die effektivste Verteidigung ist ein einheitlicher Security-Ansatz, welcher alle relevanten Funktionen kombiniert. Microsoft verfolgt genau diesen Weg, indem bisher getrennte Tools in einer zentralen Plattform zusammenwachsen. Das Herzstück bildet ein unified Security Operations Center (SOC) mit vollständiger Integration von SIEM und XDR: also Security Information & Event Management und Extended Detection & Response. Beispielsweise mit dem Einsatz der entsprechenden Microsoft Services erhaltet ihr einen vollständig integrierten Sicherheitsansatz, der Bedrohungen umfassend sichtbar macht und schneller darauf reagieren lässt.

Konkret heißt das: Microsoft Sentinel dient als cloud-basiertes SIEM, das sicherheitsrelevante Ereignisse aus eurer gesamten Umgebung korreliert – von On-Premises-Servern bis Microsoft 365. Gleichzeitig überwacht Microsoft 365 Defender als XDR-Suite unter anderem Endpunkte, E-Mails, Benutzerkonten oder Cloud-Apps und koordiniert automatisch Gegenmaßnahmen bei einem Angriff. Alle Komponenten greifen in einem zentralen Portal nahtlos ineinander. Diese ganzheitliche Plattform verschafft eurem Security-Team einen 360-Grad-Blick auf alle Aktivitäten und deckt selbst komplexe Angriffe auf, die über mehrere Ebenen laufen. Microsoft bietet hier branchenweit die einzige wirklich durchgängig integrierte Lösung mit vollem SIEM- und XDR-Funktionsumfang. Der Vorteil liegt auf der Hand: Ihr erkennt Angriffe früher, versteht deren Ausmaß schneller und könnt sie gezielter stoppen.

Ein solch konsolidierter Ansatz zeigt auch messbare Wirkung: Laut einer Forrester-Studie kann ein integriertes Microsoft-Sicherheitskonzept das Risiko eines Sicherheitsvorfalls um 72 Prozent reduzieren, die Effizienz der IT- und Security-Teams um 50 Prozent steigern und gleichzeitig 25 Prozent der Kosten einsparen.

Diese Ergebnisse kommen zustande, weil eine einheitliche Lösung Doppelarbeit eliminiert und Automatisierung ermöglicht. Das Ganze folgt dem Prinzip Zero Trust – Vertraue niemandem, prüfe alles: Jeder Zugriff wird authentifiziert und jedes Gerät wird bewertet, bevor es ins Netzwerk darf. So haben Eindringlinge es deutlich schwerer.

Tipp: Moderne KI-Unterstützung hebt Threat Detection & Response auf das nächste Level. Microsofts Security Copilot – ein auf generativer KI basierender Assistent – analysiert in Sekundenbruchteilen riesige Log-Daten und filtert die wirklich wichtigen Alarme heraus. So gewinnen deine Analystinnen und Analysten Zeit für das Wesentliche. Resilienz wird heute nämlich durch Geschwindigkeit definiert: Je schneller ihr Bedrohungen erkennt, versteht und darauf reagiert, desto besser könnt ihr den Schaden begrenzen.

Doch selbst mit bester Erkennung und Abwehr wird es immer Vorfälle geben. Resilienz bedeutet, darauf vorbereitet zu sein. Das umfasst robuste Notfallpläne, regelmäßige Übungen und technische Vorsorge, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben. Erfolgreiche Organisationen behandeln Cyber-Angriffe als unvermeidbar und unterscheiden sich vor allem darin, wie gut sie darauf reagieren. Wer etwa regelmäßige Incident-Response-Drills durchführt und das idealerweise bereichsübergreifend mit IT, Fachabteilungen, Kommunikation und Recht, wird im Ernstfall wesentlich koordinierter agieren. Resilienz entsteht nicht über Nacht, sondern durch kontinuierliches Lernen: Jedes Security-Event wird ausgewertet, Schwachstellen werden behoben, Prozesse verbessert. Auch Backups und redundante Systeme sind essenziell, damit dein Betrieb schnell wieder hochfahren kann, sollte es doch einmal krachen. Mit Cloud-Technologien lässt sich hier viel erreichen – von automatisierten Backups bis zu geo-redundanten Services, die selbst bei Ausfall einzelner Komponenten den Betrieb aufrechterhalten.


Meta-Studie:

Security neu gedacht

Ihr wollt wissen, wie eure Organisation Cyber-Bedrohungen effektiv die Stirn bieten kann, ohne an Beweglichkeit zu verlieren? Dann ladet euch unsere Metastudie „Security neu gedacht“ herunter und erfahrt, wie ein integrierter Sicherheitsansatz Innovation und Schutz vereint. Oder sprecht direkt mit unserem Expertenteam – wir beraten dich gern auf dem Weg zu mehr Sicherheit und Resilienz.

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Beispiele aus der Praxis

Ein Blick in die Praxis zeigt, wie wirkungsvoll ein integrierter Ansatz sein kann und das gerade in regulierten Branchen wie Finanzen oder Gesundheitswesen. Ein Versicherungsunternehmen etwa konsolidierte seine zersplitterte Sicherheitslandschaft radikal: Über 300 separate Security-Tools wurden durch eine integrierte Microsoft-Plattform abgelöst. Konkret implementierte der Versicherer Microsoft Sentinel als zentrales SIEM und verknüpfte dieses mit den Defender-Komponenten für Endpunkte, Identitäten, E-Mails und Cloud-Apps. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Mit einer einheitlichen Bedrohungssicht wurden Angriffe schneller erkannt und isoliert. Das Unternehmen spart heute Zeit, Geld und Nerven: Anstatt hunderte Einzellösungen zu pflegen, behält das Security-Team im zentralen Dashboard den Überblick und kann effizienter auf Warnungen reagieren. Ein großer Gewinn an Sicherheit und Produktivität.

Auch im Gesundheitswesen zahlt sich ein integriertes Sicherheitskonzept aus. Die Hamad Medical Corporation, ein großer Krankenhausverbund, verfolgte das Ziel, „Sicherheit ohne Abstriche bei Zugriff und Nutzerfreundlichkeit“ umzusetzen. Mit Microsoft Sentinel als Rückgrat ihrer Security Operations erhielt das Management eine Rundum-Sicht auf die Cyber-Lage in Echtzeit und konnte proaktive Maßnahmen deutlich beschleunigen.

Durch automatisierte Bedrohungsabwehr, also von der Erkennung bis zur Isolation verdächtiger Geräte, stieg die Zahl vereitelter Angriffe spürbar an. Gleichzeitig wurde das IT-Team entlastet: Routineaufgaben wie Berichte erstellen laufen jetzt weitgehend automatisiert, sodass sich die Mitarbeitenden auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Das Ergebnis: Mehr Sicherheit für Patientendaten, ohne den Klinikbetrieb zu bremsen. Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass sich Schutz und Effizienz nicht ausschließen müssen.

Was ihr konkret tun könnt

Wenn ihr die Threat Detection, Response und Resilienz in eurem Unternehmen auf das nächste Level heben möchtest, solltet ihr:

  • Transparenz schaffen: Führt alle sicherheitsrelevanten Daten an einem Ort zusammen. Ein zentrales Monitoring (zum Beispiel via Microsoft Sentinel) bietet euch eine ganzheitliche Sicht auf alle Systeme – von der Cloud bis zum Firmennetzwerk und deckt verdächtige Aktivitäten frühzeitig auf.
  • Angriffsfläche reduzieren: Implementiert konsequent das Zero-Trust-Prinzip. Stellt die Multi-Faktor gestützte Authentifizierung (MFA) für alle Zugänge frei, setzt auf minimale Berechtigungen (Least Privilege) und segmentiert euer Netzwerk. So haben Angreifende es erheblich schwerer, sich seitlich auszubreiten, selbst wenn sie irgendwo eindringen.
  • Automatisierung nutzen: Nutzt KI und Automatisierung, um schneller auf Bedrohungen zu reagieren. Die Microsoft Defender XDR Suite kann verdächtige Geräte automatisch vom Netz trennen oder Malware proaktiv blockieren. Baue Response-Playbooks (zum Beispiel in Sentinel) für wiederkehrende Vorfälle, damit im Ernstfall vordefinierte Gegenmaßnahmen ohne Verzögerung ablaufen.
  • Notfallprozesse etablieren: Entwicklt einen klaren Incident-Response-Plan und übt ihn regelmäßig. Führe Simulationen von Cyber-Angriffen durch (etwa in Form von Pen-Tests oder Live-Angriffsszenarien für euer Team). So lernt ihr Schwachstellen in Abläufen kennen, bevor echte Angriffe auftreten, und stellt sicher, dass im Ernstfall alle wissen, was zu tun ist.
  • Für Ausfälle vorsorgen: Sichert eure Daten regelmäßig und dezentral. Erstelle Backups wichtiger Systeme und das idealerweise mit ausgelagerten, gegen Ransomware geschützten Speicherorten. Überprüft weiterhin, dass ihr sie im Notfall tatsächlich schnell einspielen könnt. Plant außerdem Alternativen für kritische Dienste, damit euer Kerngeschäft weiterläuft, wenn ein System ausfällt.
  • Security Awareness fördern: Schult deine Mitarbeitendne im sicheren Umgang mit IT. Phishing-Mails, Social-Engineering-Tricks oder unsichere Passwörter sind nach wie vor Haupteinfallstore für Angriffe. Ein sensibilisiertes Team bildet die erste Verteidigungslinie – moderne Sicherheitstechnologie fängt den Rest ab.

Diese Maßnahmen helfen euch, eine Sicherheitsstrategie zu formen, die nicht nur auf dem Papier steht, sondern im Alltag greift. So baut ihr Schritt für Schritt eine Organisation auf, die Cyber-Bedrohungen souverän begegnet.

Fazit: Sicherheit als Enabler, nicht als Bremse

Moderne Cybersecurity besteht aus mehr als nur technischen Tools. Es ist ein ganzheitlicher Prozess aus Technologie, Prozessen und Menschen. Von der schnellen Erkennung über koordinierte Reaktionen bis hin zur organisatorischen Resilienz spannt sich ein Bogen, der darüber entscheidet, wie gut deine Organisation Angriffen standhält. In unserer Metastudie „Security neu gedacht“ haben wir gesehen, dass Unternehmen mit resilienten Prozessen und klarer Sicherheitsstrategie schneller auf Bedrohungen reagieren und gleichzeitig ihre Innovationsfähigkeit steigern – besonders in streng regulierten Branchen. Die Botschaft ist klar: Sicherheit ist kein Hindernis für Agilität, sondern ihre Grundlage. Wer frühzeitig auf integrierte Sicherheitskonzepte setzt, kann neue Technologien und Geschäftsmodelle schneller und sicherer einführen. So wird Security vom vermeintlichen Show-Stopper zum echten Enabler.


Wir unterstützen euch!

Wie steht es um deine Sicherheitsarchitektur? Wird Sicherheit bei euch bereits als integraler Architekturbestandteil von Beginn an mitgedacht oder noch nachträglich ergänzt?

Lasst uns darüber sprechen, wie ihr Cyberbedrohungen effektiv die Stirn bieten könnt.

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Bild Christoph Harms

Autor Christoph Harms

Christoph Harms verfügt über 6 Jahre Berufserfahrung im IT-Umfeld und ist aktuell als Senior Consultant für IT-Infrastruktur sowie IT-Security mit Fokus auf das Microsoft Portfolio aktiv.

Sein Tätigkeitsspektrum umfasst auf Basis seines Fokus die kundenspezifische Entwicklung von Security-Architekturen federführend im Rahmen von Microsoft Lösungen sowie die strategische- und technische Beratung der Kunden. Auch begleitet er entsprechende Implementierungen sowie Migrationen auf Basis von Zero Trust & XDR. Durch sein technisches Fundament und architektonischem Denken verbindet Herr Harms diese Kompetenzen, um komplexe Abhängigkeiten in stabile Sicherheitsarchitekturen zu übersetzen.

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Methodik

Schlagwörter:

Security

IT-Sicherheit