Menschen von oben fotografiert, die an einem Tisch sitzen.

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Cloud-Computing ist für einen Großteil der Unternehmen in Deutschland zu einem wesentlichen Bestandteil der IT-Strategie geworden.

Im Zuge dieser fortschreitenden Entwicklung werden Cloud-Lösungen zu einem essenziellen Instrument der Digitalisierungsstrategie von Finanzdienstleistern und im Besonderen von Versicherungsunternehmen.

Versicherungsunternehmen standen Cloud-Lösungen in der Vergangenheit eher zurückhaltend gegenüber. Diese Einstellung hat sich inzwischen grundlegend geändert. Nach Auslotung der Geschäfts-/Vertriebspotenziale werden die neuen Möglichkeiten als sehr erfolgversprechend angesehen.

Aufgrund seiner Eigenschaften ermöglicht Cloud-Computing, die Art und Weise neu zu definieren, wie das „Versicherungs-Geschäft“ gedacht und umgesetzt werden kann.

Der Einsatz von Cloud-Technologien und der damit einhergehenden neuen Cloud-Infrastrukturen ist für zukunftsfähige und erfolgreiche Versicherungen alternativlos.

Übergang von der Cloud zum „echten“ SaaS

Insbesondere Software as a Service (SaaS) und cloudbasierte Infrastrukturdienste stellen die Mittel der Wahl dar, um den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen.

Ich möchte euch gerne den Unterschied respektive den Übergang von der Cloud zu einer SaaS-Landschaft aufzeigen. Es wird zwischen drei Varianten unterschieden, auf denen System-Landschaften aufgesetzt werden können.

Konkret wird hier unterschieden zwischen:

  • Infrastructure as a Service (IaaS): Bei IaaS werden reine Hardware-Ressourcen zur Benutzung angeboten.
  • Platform as a Service (PaaS): Bei PaaS werden technische Frameworks – zum Beispiel fertige Middleware oder Datenbanken – zur Verfügung gestellt.
  • Software as a Service (SaaS): Bei SaaS bietet der Provider originär den Nutzungszugang zu Software-Produkten/Anwendungsprogrammen an, die sich auf einer vom Provider betriebenen Infrastruktur befinden.

Quelle: NIST-Cloud-Computing-Definition (National Institute of Standards and Technology)

Road from „On-Premises“ to SaaS!

Bringen wir ein bisschen Licht hinein, so können wir sehen, dass bei On-Premises-Infrastrukturen das Unternehmen alle notwendigen Komponenten – das heißt Hard-/Software-Stacks – in der eigenen Hand hält. Je mehr Zuständigkeiten an einen externen Anbieter abgegeben werden, desto mehr Verantwortung geht auf den Anbieter von IaaS, PaaS oder SaaS über.


Cloud-Infrastrukturen

Die Vorteile liegen klar auf der Hand

Das Ziel ist der Betrieb einer vollumfassenden und vorkonfigurierten Anwendungslandschaft durch SaaS. Und zwar nicht betrieben vom Versicherungsunternehmen selbst, sondern von einem externen Provider. Dem Versicherungsunternehmen entfallen dadurch sowohl zeit- als auch kostenintensive Wartungs- und Betriebsaufgaben, wodurch die Fokussierung voll auf dem Vertrieb und der Ausweitung des Kerngeschäftes liegen kann.

Weitere neuralgische Punkte respektive handfeste Vorteile sind

  • Skalierbarkeit
    Durch den Einsatz von Cloud- und Container-Technologien lassen sich moderneAnwendungslandschaften optimal an die aktuelle Auslastungssituation des operativen Tagesgeschäftes sowie saisonal – exemplarisch an das Jahresabschlussgeschäft – anpassen. Der Betrieb wird bei Cloud/SaaS durch den Dienstleister sichergestellt.
  • Security
    Höchste Sicherheitsanforderungen im Standard durch professionellen Betrieb als Kernkriterium für SaaS-/Cloud-Anbieter.Transparente Sicherheitsarchitektur und Service Level Agreements.
  • Kosteneffizienz
    Durch die Verlagerung der IT in die Cloud ergeben sich Kostenoptimierungspotenziale, die zu einer Reduktion der Gesamtkosten führen.
  • Wettbewerb
    Höhere Flexibilität erlaubt es, schnell auf neue Marktanforderungen zu reagieren und somit im Vertrieb ein schnelles Time-to-Market erzielen zu können.
  • Innovationsfähigkeit
    Moderne Architekturen mit modularem Aufbau und zusätzlichem Fokus auf Schnittstellen, um schnell neue Systeme anbinden oder neue Anwendungen integrieren zu können. Dieses beschleunigt den Einsatz neuer State-of-the-Art-Lösungen, während es das Risiko für das Gesamtsystem reduziert.

Die Potenziale liegen klar auf der Hand

Es muss nicht – per Big Bang – alles vom Versicherungsunternehmen auf den Provider übertragen werden. Hier liegt der Unterschied zwischen einer Vision über die Zukunft und dem operativen Geschäft, das störungs- und unterbrechungsfrei laufen muss. Den Anfang können Geschäftsprozesse machen, die z. B. in einem komplexen Regulierungsfeld liegen, das sich standardisieren und durch Micro-Services geeignet abbilden lässt. Selbstverständlich muss eine SaaS-Lösung Regulierungen der BaFin respektive der VAIT unterstützen. Schadenprozesse im Rahmen einer Betrugserkennung/-prüfung sind ebenfalls gut geeignet, in einer SaaS-Lösung abgebildet zu werden. Das Zusammenspiel zwischen Versicherungsmaklerinnen und -maklern sowie den Versicherungsunternehmen – durch BiPRO standardisiert – hat ebenfalls großes Potenzial, im Rahmen von SaaS abgebildet zu werden. Um nur einige Beispiele zu nennen, die auf der Hand liegen. Mit dem Center of Competence – SaaS unterstützt adesso Unternehmen auf dem Weg zu SaaS, eine geeignete Roadmap für die Transformation/Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie zu entwickeln.

In meinem kommenden Blog-Beitrag möchte ich auf die technischen Unterschiede zwischen einer System-Landschaft in der Cloud und in SaaS eingehen. Des Weiteren spielen selbstverständlich Betriebsmodelle, Release-Modelle und zu guter Letzt Abrechnungsmodelle eine signifikante Rolle.

Ihr möchtet gern mehr über spannende Themen aus dem Insurance-Kontext erfahren, dann werft auch einen Blick in unsere Blog-Beiträge aus dem Versicherungsbereich. Alle Beiträge aus der adesso-Welt findet ihr hier.

Bild Dimitrios Archontakakis

Autor Dimitrios Archontakakis

Dimitrios Archontakakis ist Managing Consultant im Center of Competence - SaaS bei adesso. Er verfügt über langjährige und fundierte Erfahrung in der Softwareentwicklung als Produkt-Manager für Bestandsführungslösungen der Erst- und Rückversicherung.

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