Robotik und Polizeiarbeit der Zukunft

Im November fand im Innovation Lab (InnoLab) des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW eine Veranstaltung der Bitkom-Reihe „Polizeiarbeit der Zukunft“ statt. Unter dem Leitthema „Zwischen Tradition und Transformation“ diskutierten Experten aus Polizei, Forschung und Industrie darüber, welche Rolle die Robotik künftig in Sicherheitsbehörden übernehmen kann. adesso war natürlich mit von der Partie. In meinem Blog-Beitrag gebe ich euch einen Erfahrungsbericht sowie konkrete Lösungsansätze mit Perspektive.

Design Thinking als Türöffner für Innovation

Im Mittelpunkt stand der Workshop „Robotik und Polizeiarbeit der Zukunft“, den mein Kollege David Neumann und ich moderiert haben. Dieser wurde von meinem Kollegen David Neumann und mir moderiert. Die Teilnehmenden entwickelten hier auf Basis des Design-Thinking-Ansatzes gemeinsame Zukunftsszenarien. Das Ziel bestand darin, konkrete Anforderungen für den Einsatz robotischer Systeme in polizeilichen Arbeitsumfeldern zu identifizieren.

Design Thinking erwies sich dabei als ideal, um unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen und komplexe Fragestellungen systematisch zu bearbeiten. Die Teilnehmenden betrachteten technische, rechtliche, organisatorische und ethische Aspekte gleichermaßen und erarbeiteten Lösungen entlang klar definierter Leitfragen. Beispiele dafür sind:

• Welche Aufgaben können Roboter in der Polizeiarbeit sinnvoll übernehmen?
• Wie können sie Sicherheit, Effizienz und Lageübersicht erhöhen?
• Welche ethischen, rechtlichen und organisatorischen Anforderungen müssen berücksichtigt werden?
• Wie gelingt die Integration in bestehende Führungs- und Einsatzprozesse?

Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Schlüssel

Die Zusammensetzung der Gruppen, aus Technik-, Organisations-, Operations- und Ethikfachleuten, sorgte dafür, dass die Diskussionen vielfältig und praxisnah blieben. Unter der strukturierten Moderation konnten die Gruppen schnell in die Ideengenerierung einsteigen und konkrete Szenarien entwickeln.

Dabei zeigte sich: Die Anwendungsfelder von Robotik in der Polizeiarbeit sind vielfältig – von Lageerkundung und Gefahrenabwehr über Dokumentation und Transport bis hin zu digitalen Assistenten sowie Aus- und Fortbildungsszenarien.

Konkrete Lösungsansätze mit Perspektive

Die Teilnehmenden entwickelten zahlreiche Ideen, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Einsatzmöglichkeiten abdecken. Im Fokus standen insbesondere:

• Unterstützung bei gefährlichen oder repetitiven Tätigkeiten
• Transparente Entscheidungsprozesse im Zusammenspiel von Sensorik, KI und Befugnissen
• Interoperabilität mit bestehenden Einsatz- und Führungssystemen
• Qualifizierungsbedarf sowie praktische Test- und Lernumgebungen

Darüber hinaus erarbeiteten die Teilnehmenden Konzepte für eine organisationsübergreifende Datenplattform sowie einen virtuellen Agenten, der Leitstellen durch ein Echtzeitlagebild in ihrer Entscheidungsfindung unterstützt. Auffällig war die große thematische Schnittmenge der Gruppen: Immer wieder wurde der Bedarf an transparenten Entscheidungsprozessen betont – insbesondere im Zusammenspiel von Sensorik, KI und Befugnissen. Ebenso spielte die Interoperabilität mit bestehenden Systemen der Einsatz- und Lageführung eine zentrale Rolle. Ergänzend hoben die Teilnehmenden sowohl den wachsenden Qualifizierungsbedarf als auch den Wunsch nach praktischen Experimentierumgebungen hervor, um neue Technologien realitätsnah erproben zu können.

Ein gemeinsamer Blick in die Zukunft

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Robotik ein enormes Potenzial für die Weiterentwicklung der Polizeiarbeit bietet - vorausgesetzt, technische, rechtliche und operative Anforderungen werden ganzheitlich betrachtet und in enger Zusammenarbeit zwischen Behörden, Forschung und Industrie umgesetzt.

Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden und der Polizei NRW für die konstruktive Zusammenarbeit. Die Ergebnisse bieten wertvolle Impulse für zukünftige Innovationsprojekte, etwa im KI-Campus, wo Behörden praxisnahe Experimente mit KI- und datengetriebenen Technologien durchführen können.

Mein Fazit

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Methoden wie Design Thinking sind entscheidend, um die Herausforderungen der Polizeiarbeit von morgen zu meistern. Unsere Expertinnen und Experten bringen nicht nur fachliche Expertise mit, sondern auch die Fähigkeit, Menschen aus unterschiedlichsten Disziplinen zusammenzubringen und kreative Prozesse zu gestalten. So werden Innovationen nicht nur gedacht – sondern in die Praxis umgesetzt.