Das Digitalisierungsprojekt STEADY wurde von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe unter der Leitung von Professor Dr. Ulrich Hegerl ins Leben gerufen. Kooperationspartner sind das Leipziger Institut für Angewandte Informatik (InfAI) und adesso. Das interdisziplinär zusammengesetzte Team von STEADY entwickelt bis Ende 2019 eine IT-Infrastruktur, die an Depression leidende Menschen unterstützen wird.
STEADY steht für „Sensorbasiertes System zur Therapieunterstützung und Management von Depressionen“ und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Ziel: Ein Selbstmanagement-System für Menschen zu entwickeln, die an Depressionen erkrankt sind, das aus Smartphone und Sensoren besteht und weitgehend selbständig Bio- und Verhaltensdaten der Betroffenen sammelt. Die Patienten ergänzen ihre Daten regelmässig um Selbsteinschätzungen ihrer Stimmungslage sowie andere Auskünfte, beispielsweise zu Tagesaktivitäten, ihrer Schlafqualität oder Medikamenteneinnahme. Über einen längeren Zeitraum lernen die Algorithmen, die alle Angaben im Hintergrund analysieren, die Situation des Einzelnen immer besser kennen. Die Messdaten unterschiedlicher Sensoren können dann die Betroffenen auf Veränderungen ihrer Symptomatik hinweisen. So kann der Patient frühzeitig erkennen, wenn sich wieder eine depressive Episode anbahnt – genauer als dies über die reine Selbstwahrnehmung möglich ist.
Patient bleibt „Herr seiner Daten“
STEADY zielt auf den Aufbau und Betrieb einer technologischen Plattform ab, die nicht nur zuverlässig Daten sammelt, synchronisiert, auswertet und präsentiert. Sie muss darüber hinaus den strengen Anforderungen an Datensicherheit und -schutz genügen, die im medizinischen Umfeld Standard sind. Der Patient bleibt „Herr seiner Daten“ und entscheidet, ob er diese seinem Arzt freigeben möchte, damit dieser die Situation besser einschätzen und therapeutische Massnahmen anpassen kann.